Probleme im Selbstwertgefühl


Kennen Sie den Eindruck, dass nichts an Ihnen liebenswert und wertvoll ist? Gelegentliche Unsicherheit bezüglich der eigenen Person ist ein Phänomen, was unter uns Menschen relativ verbreitet ist. Gefühle von Scham oder Schuld, die häufig mit Selbstunsicherheiten einhergehen, haben auch eine wichtige Funktion. Sie helfen uns einzuschätzen, ob wir uns sozial angemessen verhalten und sinnvolle Gruppenregeln und Normen einhalten. Insbesondere in unbekannten Situationen, in denen wir auf wenig Erfahrung und ein geringes Verhaltensrepertoire zurückgreifen können, werden häufig Selbstunsicherheiten ausgelöst.

Es gehört zu unseren Grundbedürfnissen, schon in der Kindheit und Jugend, regelmäßig Erfahrungen zu machen, die unser Selbstwertgefühl fördern und stabilisieren. Leider machen viele Menschen in ihrer Entwicklung entgegengesetzte Erfahrungen. Abwertende Kommentare durch nahe und fernere Bezugspersonen, mangelnde Anerkennung oder Wertschätzung sowie hohe Erwartungen fördern das Gefühl nicht in Ordnung zu sein. Die daraus entstandenen Denk- und Verhaltensweisen verhindern dann auch später noch die Entwicklung eines gesunden und stabilen Selbstwertgefühls.

Zudem befinden sich Menschen manchmal in Lebenssituationen, in denen wichtige Säulen des Selbstwertgefühls weggebrochen sind oder nie vorhanden waren. Einsamkeit, Verlust der Arbeit, erfolglose Versuche sich auf dem Arbeitsmarkt zu etablieren, Mobbingerfahrungen, Verlust von wichtigen Bezugspersonen, Krankheit oder Behinderungen sind nur einige Beispiele, die unser Selbstwertgefühl destabilisieren können.

Behandlung bei Selbstwertproblemen


Nach einer genauen Analyse der Ursachen für die Selbstwertproblematik können gezielt verhaltenstherapeutische Methoden angewandt werden. Es geht darum, sich ein Lebensumfeld zu erschaffen, in dem wieder selbstwertdienliche Erfahrungen gemacht werden können, eigene Ressourcen kennen zu lernen und ausbauen zu können und sich vor Augen zu führen, was uns zu liebenswerten Menschen macht. Um hinderliche Gedanken, automatisierte Grundannahmen, überhöhte Erwartungen, unerreichbare Forderungen an sich zu entdecken und gegebenenfalls zu hinterfragen, werden Methoden der kognitiven Verhaltenstherapie angewandt. Manchmal kann es sinnvoll sein seine sozialen Kompetenzen zu erweitern (z.B. Nein-Sagen lernen, Forderungen stellen), was im Rahmen des Trainings sozialer Kompetenzen erfolgt.