Was ist eine Anpassungsstörung?


Eine Anpassungsstörung ist eine psychische Reaktion auf eine starke Belastung. Verschiedene Situationen können eine starke Belastung darstellen. Die Situationen sind meist besonders herausfordernd oder schlimm, so dass es nachvollziehbar ist, dass Personen hier extremer reagieren als normal. Hierzu können auch einer verlängerte Trauerreaktion zählen, beispielsweise nach einem Todesfall oder Trennung.  Auch ein Kulturschock nach einer Migration könnte eine Anpassungsstörung auslösen, aber auch noch sehr viele andere Ereignisse.

Wie äußert sich eine Anpassungsstörung?


Die Reaktion auf diese Ereignisse, welche man das als Anpassungsstörung bezeichnet, kann sich vielfältig äußern. Emotionale Probleme kommen häufig vor, das heißt dass Personen beispielsweise besonders Traurig, Wütend oder Ängstlich reagieren. Die Anpassungsstörung kann sich jedoch auch in sozialen Schwierigkeiten, wie häufigen Streit, und allgemein in aggressivem Verhalten äußern.

Wie äußern sich Anpassungsstörungen bei Kindern?


Bei Kindern kann sich die Symptomatik auch in regressiven Phänomenen zeigen. Das bedeutet, dass Kinder unter Umständen in eigentlich überwundene Entwicklungsschritte zurückkehren. Es kann beispielsweise passieren, dass Kinder nachts wieder das Bett einnässen oder wieder „Babysprache“ zu benutzen.

Wie äußern sich Anpassungsstörungen bei Jugendlichen?


Neben den emotionalen Problemen treten bei Jugendlichen häufig soziale Schwierigkeiten auf. Generell neigen Jugendliche, die von Anpassungsstörungen betroffen sind, häufiger als Erwachsene zu Verhaltensauffälligkeiten. Um hier ein paar Beispiele zu nennen kann das bedeuten, das Teenager sich besonders viel zurückziehen, viel Zeit im Bett verbringen wollen, plötzlich beginnen die Tür zu zuschlagen, nicht mehr am Essen teilnehmen wollen, oder schnippisch reagieren.

Wie schlimm ist eine Anpassungsstörung?


Häufig stellt sich die Frage, wie „schlimm“ eine Anpassungsstörung ist. Klarzustellen ist, dass die betreffenden Patient:innen leiden. Die meisten Formen der Anpassungsstörungen dauern ein halbes Jahr an, in bestimmten Fällen jedoch auch zwei Jahre. Die Prognose ist bei einer erfolgreichen psychotherapeutischen Behandlung sehr günstig. Insbesondere wenn die Situation, die das Problem ausgelöst hat, zum Positiven verändert werden kann. Die Heilungschancen sind somit gut. Wenn eine Anpassungsstörung allerdings nicht behandelt wird, können sich daraus auch weitere psychische Probleme entwickeln. Zudem ist der Leidensdruck für die Patient:innen teilweise sehr groß, somit ist eine psychotherapeutische Behandlung indiziert.

Wo ist der Unterschied zwischen einer Depression und einer Anpassungsstörung?


Der Unterscheid zwischen einer Depression und einer Anpassungsstörung ist nicht immer leicht erkennbar. Um die beiden Störungen voneinander abzugrenzen kann man sich klar machen, dass eine Anpassungsstörung immer auf ein bestimmtes Ereignis zurückgeführt werden kann. Das können auch sich veränderte Lebensumstände sein, oder das Zusammentreffen mehrerer verschiedener Faktoren auf einmal.  Zudem dauert eine Anpassungsstörung mit depressiver Symptomatik maximal zwei Jahre. Außerdem ist der Schweregrad etwas leichter als bei einer Depression. Es ist möglich, dass sich eine Anpassungsstörung in eine Depression verschlimmert.

Wie wird eine Anpassungsstörung behandelt?


Die Behandlung einer Anpassungsstörung ist vielfältig, genauso wie die verschiedenen Arten der Anpassungsstörung. In der Verhaltenstherapie wird immer problemorientiert vorgegangen. Das heißt, dass sich die Methoden nach dem vorliegenden Problem richten. So kann eine Behandlung einer Anpassungsstörung mit depressiver Reaktion eher der Behandlung einer Depression ähneln, und eine Anpassungsstörung mit ängstlicher Reaktion kann mitunter eher der Behandlung einer Angststörung ähneln.