Traumata


Viele Menschen erleben mindestens ein traumatisches Ereignis in ihrem Leben. Ein Trauma ist ein extrem belastendes Ereignis, welches mit einer außergewöhnlichen Bedrohung einhergeht. Davon kann man selbst betroffen sein oder dieses beobachten. Traumatische Erlebnisse sind z. B. sexuelle Gewalt, Verkehrsunfälle, Naturkatastrophen, Brände, eine plötzlich auftretende, lebensbedrohliche Erkrankung, Terroranschläge, Vergewaltigungen oder Kriege. Wer ein Trauma erlebt, reagiert oft mit einer intensiven Angst, Hilflosigkeit und körperlichen Stressreaktionen. Bei manchen Betroffenen halten diese Reaktionen auch lange nach dem Ereignis an und beeinträchtigen den Alltag und die Lebensqualität. Die bekannteste Folgeerkrankung ist die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS). Aber auch zahlreiche andere psychische Erkrankungen können sich entwickeln, wie SchlafstörungenDepressionen, psychosomatische Beschwerden, Substanzkonsum.

Ungefähr 5% der Männer und 10 % der Frauen leiden einmal im Leben unter der Posttraumatischen Belastungsstörung. Häufig kommt es zu einem Wiedererleben des traumatischen Ereignisses durch Gedanken, lebendige, echt wirkende Erinnerungen (Flashbacks) oder Albträumen. Um nicht an das Trauma erinnert zu werden, vermeiden viele Betroffene Situationen oder Aktivitäten, die sie daran erinnern können. Auch ein Gefühl der Gleichgültigkeit gegenüber Anderen oder eine emotionale Abstumpfung können sich einstellen. Zudem berichten viele Betroffenen von Konzentrationsschwierigkeiten, Reizbarkeit und Wutausbrüchen, einer erhöhten Schreckhaftigkeit oder Schlafstörungen.

Posttraumatische Belastungsstörung - PTBS


Die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist eine zeitlich verzögerte psychische Reaktion auf ein stark belastendes Ereignis. Die traumatischen Erlebnisse können dabei von unterschiedlicher Länge und Art sein. So kann sowohl ein schwerer Unfall als auch ein Gewaltverbrechen oder Kriegshandlungen eine PTBS auslösen. Die Betroffenen erleben dabei oft Gefühle der Schutzlosigkeit oder Angst. Zugleich fühlen sie sich der Situation hilflos ausgeliefert.

Zu den typischen Symptomen gehört das so genannte Wiedererleben der traumatischen Erlebnisse. In Form von Erinnerungen, Tagträumen oder Flashbacks kehren die Ereignisse immer wieder in das Bewusstsein der Betroffenen. Sie drängen sich ihnen auf und führen dazu, dass die intensiven Gefühle erneut erlebt werden. Parallel dazu können ebenfalls Vermeidungssymptome auftreten. Hierzu gehören eine gewisse Gleichgültigkeit, Teilnahmelosigkeit und die Vermeidung von Situationen, die an die Erlebnisse erinnern könnten. Ebenfalls kann es sein, dass zentrale Aspekte des Traumas nicht mehr erinnert werden können.

Die therapeutische Behandlung einer Posttraumatischen Belastungsstörung erfolgt in drei wesentlichen Phasen. Zunächst ist es wichtig, dass die Betroffenen psychisch stabilisiert werden. Dabei lernen die Patienten neue Bewältigungsfähigkeiten kennen, die ihnen dabei helfen mit ihren Symptomen im Alltag zurecht zu kommen. In der zweiten Phase erfolgt dann eine Konfrontation mit den traumatischen Erlebnissen. Anschließend wird versucht, den Patienten dabei zu helfen, wieder in ihren Alltag zurück zu finden und das Trauma in ihre bisherigen Lebensereignisse zu integrieren.

Therapie von PTBS


Die Behandlung von Posttraumatischen Belastungsstörungen wird immer individuell auf die Person zugeschnitten. Dabei haben sich Konfrontationsverfahrenkognitive Therapiemethoden wie die Imagery Rescripting and Reprocessing TherapyEgo-State-Therapie und EMDR als wirksam erwiesen. Bei chronifizierten Erkrankungen aufgrund einer Traumatisierung wird meist Schematherapie eingesetzt.

Auch Schwierigkeiten in der Affektregulation (z. B. WutausbrücheSubstanzkonsum) werden berücksichtigt und z.B. mithilfe von Methoden aus der Dialektisch-Behavioralen Therapie behandelt.

Foto Behandlungszimmer der Praxis 360 Grad Psychotherapie in Leipzig Möckern.